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Eine gute Webseite in 2025?

Eine Möglichkeit eine Webseite in 2025 zu entwickeln – mit Fokus auf Geschwindigkeit, Nutzerfreundlichkeit und technische Präzision.

Ausgangssituation

Meine Webseite war bisher eher wie eine digitale Visitenkarte – schlicht, funktional, ohne Schnickschnack. Aber in einer immer internationaleren Welt reicht das nicht mehr. Deshalb wollte ich unbedingt eine englische Version anbieten. In vielen deutschen Firmen ist Englisch im Projektalltag längst Standard, und internationale Kolleginnen und Kollegen sprechen oft kein Deutsch. Da liegt’s nahe, sich auf Englisch zu einigen – so wie wir’s im Projekt auch oft machen.

Und wenn man es schon anfasst, warum nicht gleich: Eine Webseite mit modernen Features, die Entwickler und technische Nutzer begeistert?

  • Geschwindigkeit
  • Mehrsprachigkeit: Mit technischem SEO und klarer Datenstruktur.
  • Color Themes: Nahtloser Wechsel ohne Flash of Light.
  • Gutes UI/UX: Barrierefrei, ohne Cookies, für maximale Nutzerfreundlichkeit.

Viele Lösungen versprechen das, aber selbst große Firmen scheitern oft an der Umsetzung. Besonders Cookie-freie Webseiten sind eine Herausforderung – doch es geht, ohne auf Features zu verzichten.

Dieser Artikel ist technologieagnostisch: Die Prinzipien gelten für jeden Tech-Stack. Ich selbst setze auf den „Vanilla Stack“ (HTML, CSS, JavaScript) mit einer kleinen, selbstgebauten Template-Syntax. Mein Backend ist eine schlanke Go-App, die Inhalte rendert, im RAM hält und Features wie das Kontaktformular steuert – alles hinter NGINX, der sich um SSL kümmert.

Theme-Switch ohne Flash of Light

Dunkle Designs sind vor allem bei uns Entwicklern beliebt, aber die meisten Nutzer bevorzugen immer noch helle Themes. Ein Problem: Beim Laden blinkt oft ein weißer Hintergrund auf, bevor das dunkle Design erscheint. Wir nennen das auch den „Flashbang“ – angelehnt an das Computerspiel Counter-Strike.

💡 Flashbang of Light

Ein schlecht umgesetzter Theme-Wechsel führt zu einem störenden Weißblitz beim Laden. Für Nutzer mit dunklem Design ist das unangenehm – und vermeidbar.

Browser übermitteln keine Theme-Präferenz, also setze ich den Wechsel clientseitig via JavaScript um. Der Zustand wird im LocalStorage gespeichert und beim Laden verarbeitet, so ist kein Cookie nötig.

Der Trick, den Flashbang zu verhindern? Ganz einfach: Das dunkle Theme immer als CSS Standard , mit einem dunklen globalen Background. JavaScript passt das Theme dann an die Nutzerpräferenz an und setzt auch das tächliche Standard Theme fest, das der Designer den für das Zielpuplikum haben möchte. So gibt’s nur einen „Flash of Dark“, der Niemanden stört.

css
/* Dunkles Theme als Standard */
:root {
  background-color: #121212; /* Verhindert Flashbang */
}

Dieses Prinzip funktioniert auch für PWAs. Der dunkle Standard sorgt für ein sauberes Ladeerlebnis, egal ob hell oder dunkel gewünscht ist.

Mehrsprachigkeit

Mehrsprachigkeit ist essenziell, um Nutzer weltweit zu erreichen – mit sauberem SEO und klarer Struktur. Über den „Accept-Language“-Header erkenne ich die bevorzugte Sprache und leite Nutzer auf die passende Seite weiter, aber nur bei Zugriff auf die Haupt-URL. Jede Sprachversion hat eine eigene URL, ist im Suchindex verfügbar und kann individuell angepasst werden.

Auf diese Weise können die verschiedenen Sprachversionen vollständig angepasst werden, und die Sprachauswahl wird über die URL "gespeichert", sodass kein Cookie nötig ist.

Performance

Schnelle Webseiten leben von minimaler Serverlast. Mein Go-Backend rendert Inhalte beim Start vor und hält sie im RAM bereit. Das Ergebnis? Blitzschnelle Auslieferung. Alternativ kann ein Reverse Proxy wie NGINX statische Inhalte direkt ausliefern – ideal für skalierbare Lösungen.

Viele CMS kämpfen hier, weil sie zu viel Dynamik annehmen, oder generell langsam sind. Meine Lösung ist simpel, aber effektiv: Statische Inhalte, klug organisiert, vorgerendert.

Auch andere CMS sollten idealerweise so konfigurierbar sein, dass sie auch dynamische Inhalte vorrendern können.

Barrierefreiheit

Barrierefreiheit ist 2025 durch das BFSG ein großes Thema – aber wie es genau umgesetzt wird, bleibt unklar. Ich habe das Gesetz geprüft, und es gibt keine Gewissheit, wie streng es aufgefasst wird und wie die tatsächlichen Verstöße geahndet werden. - Das wird erst die Praxis zeigen und eventuell leider auch die ersten Gerichtsurteile.

Zum Glück bin ich kein Großunternehmen, das Abmahnungen für kleinste Fehler fürchten muss. Dennoch teste ich meine Webseite mit dem Google PageSpeed-Tool und strebe 100% Barrierefreiheit an, um Nutzern ein optimales Erlebnis zu bieten.

Der Gesetzgeber sollte ein verbindliches Test-Tool bereitstellen. Es ist nämlich relativ einfach, Scanner zu entwickeln, die Fehler finden – genauso wie automatisierte Webcrawler, die Hunderte Webseiten parallel für Abmahnkanzleien prüfen und laufend überwachen. Ein Tool, das verbindlich garantiert, dass kein einziger Fehler vorliegt, ist hingegen extrem schwer, wenn nicht unmöglich, selbst zu entwickeln. Bis dahin bleibt Barrierefreiheit eine Herausforderung, die wir mit sauberem Code und gründlichen Tests angehen.

Ironischerweise sind Webseiten von Regierungsstellen – inklusive jener, die sich gezielt mit Barrierefreiheit beschäftigen – oft selbst nicht vollständig barrierefrei. ¯\_(ツ)_/¯

Fazit:

Eine moderne Webseite in 2025 ist mit klaren technischen Ansätzen einfach umsetzbar – wenn man weiß, worauf es ankommt. Performance, Mehrsprachigkeit und Barrierefreiheit müssen kein Widerspruch sein.

✅ Tipp für Entwickler und Interessierte

Testen Sie Ihre Webseite mit Google PageSpeed für Performance und Barrierefreiheit. Kein Cookie-Banner? Ein starkes Zeichen für technische Sauberkeit – solange wirklich keine Cookies gesetzt werden.

Mit diesen Ansätzen können wir Webseiten bauen, die technisch überzeugen und Nutzer begeistern und ich hoffe ich konnte den einen oder anderen Gedankenanstoss mitgeben.